Die Gesellschaftstänze unterteilen sich in die so genannten Standardtänze und die lateinamerikanischen Tänze.
Zu den Standardtänzen gehören Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slow Foxtrott sowie Quickstepp.
Bei den Standardtänzen geht es vornehmlich darum, sich mit einer möglichst großen Harmonie als Paar im Raum zu bewegen.
Zu den lateinamerikanischen Tänzen gehören Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive.
Obwohl der Jive und der Paso Doble zu den lateinamerikanischen Tänzen zählen, hat der Jive seinen Ursprung eigentlich in Nordamerika und der Paso Doble in Spanien und Frankreich.
Bei den lateinamerikanischen Tänzen tanzt man mit mehr Abstand und die Bewegung mit dem eigenen Körper steht etwas mehr im Vordergrund.
Bei all diesen Paartänzen ist ein sehr wichtiger Punkt natürlich auch das Rollenspiel.
Der Herr führt, die Dame lässt sich darauf ein und versucht, die Führung umzusetzen. Das hört sich jetzt so einfach an, ist aber beim Tanzen wohl das schwierigste Element.
Man darf letztendlich nicht vergessen, dass man seinen Körper nach einer gewissen Schrittabfolge im Raum bewegen soll, ohne dabei gegen eine Wand oder andere Paare zu laufen. Das Ganze soll dann natürlich auch im Takt geschehen. Und zu guter Letzt soll man als Herr auch noch führen und sich als Dame auf diese Führung einlassen und entsprechend reagieren.
Ganz schön viel auf einmal!!
Letztendlich müssen sich erst einmal die Schritte automatisiert haben. Erst wenn das passiert ist, kann man wieder anfangen, ein bisschen auf die Musik zu hören und mit viel, viel Übung das Führen und Folgen lernen.
Ich habe vor einiger Zeit eine tolle Definition vom Führen und Folgen in den Gesellschaftänzen gelesen die ich ganz Klasse fand.
Der Autor ist Christian Griesbeck und den möchte ich an dieser Stelle gerne einmal zitieren.
Einzelpaartanz mit Führen und Folgen
In der Gegenwart ist es typischerweise ein Einzelpaartanz, der entweder entlang der Wände des Saals in Tanzrichtung (Gegenuhrzeigersinn) oder lokal an einem Fleck im Raum getanzt wird. Normalerweise sind dabei mehrere Paare gleichzeitig auf der Tanzfläche, denen es auszuweichen gilt. Der Herr hat dabei klassischerweise die Rolle des Führens – des Anzeigens, wie getanzt werden soll und was als nächstes kommt. Er übermittelt dabei durch seinen Körper sowohl rhythmische Signale als auch Impulse, um die Frau auf bestimmte Bahnen innerhalb des Tanzes zu lenken. Eine erlernte Abfolge von Schritten und Raumwegen wird dabei Figur genannt, diese wird vom Mann durch Führungsimpulse geleitet. Diese Impulse vermitteln, welche Figur getanzt werden soll und leiten durch die Abfolge innerhalb der Figur. Die klassische Aufgabe der Frau ist es, dieser Führung zu folgen, sie nimmt dabei die Impulse auf und setzt sie für ihre Bewegung um. Dies erfordert ein hohes Maß an Einfühlen auf die Signale des Partners. Der selten erreichte Idealfall des Führen und Folgens ist ein Tanzen frei von eintrainierten Figuren – die folgende Person kann durch das Umsetzen der eindeutigen Signale der führenden Person eine ihr völlig unbekannte Choreographie tanzen, und der Führende kann diese ad hoc frei erfinden.
Für alle von Euch, die an dieser Stelle jetzt denken, dass sie nicht ganz sicher sind, ob sie genug Geduld für sich und ihren Partner haben, um all das lernen zu können, sei gesagt: Der Weg ist das Ziel
Tanzen macht von der ersten Minute an Spaß. Dabei muss nicht immer alles gleich perfekt sein.